Als mein Sohn Emile klein war, konnte er sehr gut Gedichte schreiben. Ich glaube, er las gerne Gedichte, weil sie kurz und knackig waren. Als wortkarger Junge war er manchmal etwas überfordert mit dem Schreiben, aber Gedichte fand er in Ordnung. Emile mochte vor allem lustige Gedichte. Seine Lehrer sagten immer, wie sehr sie seine Gedichte amüsierten, und er las auch gerne Michael Rosens lustige Gedichte für Kinder. Bücher, die Kinder zum Lachen bringen, sind ideal, um sie zum Lesen zu motivieren. In seinem Kids and Family Reading Report stellte Scholastic fest, dass 70 % der Kinder Bücher lesen wollen, die sie zum Lachen bringen. Gedichte sind für Kinder auch eine großartige Möglichkeit, ihre Gefühle auszudrücken. In der allerersten Umfrage des National Literacy Trust über Kindergedichte gaben 67 % der Kinder und Jugendlichen an, dass das Schreiben von Gedichten eine gute Möglichkeit ist, sich auszudrücken.
Poesie und Leseförderung
Mein Sohn Emile hat erkannt, dass Gedichte leichter zu bewältigen sind als viele Wörter. Das Tolle am Lesen von Gedichten ist, dass man sich nicht mit einem ganzen Buch auseinandersetzen muss. Ein Gedicht kann das Lesenlernen erleichtern und die Kinder motivieren, weiterzumachen. Und das ist eine gute Nachricht, denn das Lesen von Gedichten hat viele Vorteile. Es kann die Sprachentwicklung fördern, Lese- und Schreibkompetenzen aufbauen, das Gedächtnis trainieren und auch die Kreativität anregen. Ein besonderer Grund, warum Kinder Gedichte lesen sollten, ist, dass es ihnen hilft, ihr phonologisches Bewusstsein zu entwickeln – also wie verschiedene Wörter klingen – was eine solide Grundlage für das Lesen ausmacht.
Lautes Vorlesen von Gedichten
Lautes Lesen ist eine großartige Möglichkeit, die Lese- und Schreibfähigkeit zu verbessern – und das laute Vorlesen von Gedichten hat noch einige weitere Vorteile. Wenn Kinder den Reim und den Rhythmus eines Gedichts mitsprechen, gewöhnen sie sich an verschiedene Wortlaute und lernen gleichklingende Wörter kennen, die eine andere Bedeutung haben. Und weil Kindergedichte wie Roald Dahls Revolting Rhymes und Dr. Seuss’ The Cat in the Hat so viel Spaß beim Vorlesen machen, können Kinder ihren Wortschatz auf natürliche Art und Weise erweitern, ohne sich zum Lernen gedrängt zu fühlen. Ich würde Emile gerne wieder Gedichte aus seiner Kindheit vorlesen. Da diesen Monat der Welttag der Poesie ist, werde ich vielleicht mal auf dem Dachboden stöbern, ob ich welche finde. Jetzt, wo er 18 ist, bin ich mir nicht sicher, ob er sie wiedersehen will – aber wer weiß, vielleicht inspiriert ihn das ja dazu, wieder Gedichte zu schreiben. Ich werde es Sie wissen lassen!