Es ist immer wieder schön, Leute zu entdecken, die sich genauso für Kinder und das Lesen begeistern können wie ich selbst. Vor kurzem bin ich auf eine brillante litauische Kinderbuch-Autorin aufmerksam geworden, die immer wieder die beruhigende Wirkung von Büchern hervorhebt – auch am Internationalen Kinderbuchtag.
In der ersten Aprilwoche wird Jahr für Jahr der Internationale Kinderbuchtag gefeiert, um zum Lesen anzuregen und Kinderbüchern eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Jedes Jahr steht an diesem Tag ein Autor oder eine Autorin im Vordergrund – diesmal ist es die angesprochene litauische Kinderbuch-Autorin und Illustratorin Kęstutis Kasparavičius, die erklärt, wie Bücher beim „Abschalten“ helfen.
„Wir leben im Zeitalter der Informationsüberflutung, Eile und Hektik. Wenn Sie aber ein Buch in die Hand nehmen, spüren Sie sofort eine Veränderung. Es scheint, als hätten Bücher diese wunderbare Eigenschaft, uns beim ‚Abschalten‘ zu helfen. Sobald Sie ein Buch öffnen und in seine Tiefe eintauchen, fürchten Sie nicht mehr, dass die Dinge in rasender Geschwindigkeit vorbeiziehen, während Sie nichts davon mitbekommen.“
Das klingt für mich sehr vertraut. Als ich jung war, konnte ich mich immer darauf verlassen, ein Buch zu lesen, um meine Gedanken ruhen zu lassen und abzuschalten. Und als Erwachsener kann ich mich, sobald ich meinen Kopf in ein Buch stecke, in der Geschichte verlieren und den Alltagsstress vergessen.
Kann Lesen Kinder ruhiger machen? – Internationaler Kinderbuchtag
Forschungen zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen Lesen und mentaler Gesundheit. Eine Studie zeigte, dass lesebegeisterte Schüler, viel häufiger ein höheres Maß an psychischem Wohlbefinden vorweisen als andere. Untersuchungen des Londoner University College haben jedoch ergeben, dass Kinder heute weniger Zeit mit Lesen und mehr Zeit an Bildschirmen verbringen. Das wirkt sich sowohl auf die psychische Gesundheit als auch auf den Alphabetisierungsgrad aus.
„Lesen“, sagt Kasparavičius „ist die Möglichkeit für Kinder, sich von ihrem Telefon oder Tablet zu lösen und sich wieder mit dem, was um sie herum ist, auseinanderzusetzen. Bücher lehren uns, Dinge wahrzunehmen. Das Universum eines Buches ist riesig; es verschmilzt Realität mit Fantasie und Vorstellungskraft. War es in einem Buch oder Realität, dass Sie im Sommergras lagen oder mit verschränkten Beinen saßen und dabei zusahen, wie die Wolken vorbeizogen?“
Ich liebe dieses Gefühl: Wenn Kinder in ein Buch eintauchen, entdecken sie verschiedene Orte, interessante Charaktere und neue Situationen – und das weckt ihre Neugier, mehr in der realen Welt kennenzulernen. Kasparavičius kommt zu dem Schluss: „Jemand, der gerne liest – egal ob Kind oder Erwachsener – ist viel interessanter als jemand, der sich nicht für Bücher interessiert, der rund um die Uhr hastet, der nie Zeit hat, sich hinzusetzen, der es nicht schafft, das zu beachten, was ihn umgibt.“ – Vollste Zustimmung!
Was werden Sie und Ihr Kind diesen Monat zur Feier des Internationalen Kinderbuchtages lesen?