Es ist interessant wie sich die Rollen in der Kindererziehung ändern, wenn Kinder älter werden. In einem Moment tut man alles für sie und im nächsten fangen sie schon an, die Dinge selbst zu tun… und es gibt auch Dinge, die sie definitiv nicht möchten – wie sie mit zum Einkaufen zu nehmen.
Jetzt sind meine Kinder im Teenager-Alter und ihnen wäre es sicher peinlich, wenn ich sie zum Shoppen begleiten würde. Doch vor gar nicht allzu langer Zeit hingen sie gelangweilt und mürrisch an meinen Füßen, während ich versuchte Kinderkleidung aufzusuchen und zur Kasse zu kommen, bevor einer von ihnen laut wurde.
Ehrlich gesagt vermisse ich diese stressigen Shoppingausflüge nicht und fühle wirklich mit Eltern mit, wenn ich sehe, wie sie versuchen mit ihren Kindern einzukaufen. Ich habe das selbst durchgemacht und weiß genau wie es ist! Aus demselben Grund finde ich es aber auch toll zu sehen, dass einige Läden mittlerweile Leseecken eingeführt haben, um die Kinder zu beschäftigen, wenn Mama und Papa einkaufen.
Kinder mit zum Shoppen nehmen. Credit @marthe.camilleViele Einzelhändler bieten ein Spieleparadies, Touchscreen-Spiele oder andere interaktive Unterhaltung für Kinder an, mir gefällt allerdings die Idee einer kleinen Leseecke, in der die Kids sitzen und ganz in Ruhe ein Buch lesen können, deutlich besser. Denn das Letzte, was man möchte, wenn man die Kinder mit zum Einkaufen nimmt, ist doch, dass sie herumrennen und dadurch aufgedreht werden oder noch mehr Zeit damit verbringen auf irgendwelche Bildschirme zu starren.
In einer Leseecke können die Kinder ein Buch aussuchen und sich für eine Weile in einer schönen Geschichte verlieren. Anstelle sich zu langweilen oder ihre Eltern die ganze Zeit anzubetteln wieder nachhause zu gehen, animiert sie das Gelesene vielleicht eher zum Bleiben. Und als absoluter Bonus wird Ihr Kind vielleicht sogar dazu animiert, auch zuhause mehr zu lesen.
Es wäre großartig, wenn viel mehr Shops Leseecken einführen würden. Das Ganze müsste nicht mal viel Platz in Anspruch nehmen – einige Läden nutzen bereits Tidy Books Produkte, wie das superschmale Bücherregal oder die tragbare Bücherbox – und würde das Einkaufserlebnis deutlich verbessern. Oder eine Bücherecke in Cafés, wäre das nicht gut für eine kleine Shopping-Pause, wenn man die Kinder dabei hat? Stellen Sie es sich mal vor – glückliche Kunden und glückliche Kinder – und keine Trotzanfälle.
Was halten Sie von Leseecken in Geschäften? Lassen Sie mich wissen, wie Sie dazu stehen.
Geraldine ist die Gründerin, Designerin und CEO von Tidy Books und Mutter von Adele und Emile. Alles begann in ihrer Geigenwerkstatt, da sie kein gutes Bücherregal für ihre Kinder finden konnte und deswegen kurzerhand ein eigenes baute. Inzwischen fördern die Tidy Books Bücherregale und Aufbewahrungsdesigns die Selbstständigkeit und Begeisterung für Bücher von Kindern auf der ganzen Welt.